Warum vegan?

Warum vegan?

Es gibt 6 gute Gründe für ein veganes Leben

Veganismus - Was ist das?

Im Jahr 1944 entstand in England die erste „Vegan Society“, die von Elsie Shrigley und Donald Watson gegründet wurde. Sie ist als ein Ableger der vegetarischen Bewegung zu verstehen, die damals bereits seit 1847 offiziell bestand. In der Vegan Society konnten sich nun dementsprechend konsequentere Vegetarier*innen versammeln, deren Ernährung bereits frei von Ei- und Milchprodukten waren, um sich vom klassischen Vegetarismus abzugrenzen. Die neue Wortschöpfung „vegan“ entstand aus der ersten und letzten Silbe des Wortes „vegetarian“.

Veganismus bezeichnet eine Philosophie und einen Lebensstil, der versucht – soweit möglich und praktikabel – alle Formen der Ausbeutung und des Leides gegenüber Tieren für Lebensmittel, Kleidung oder jeglichen anderen Grund zu vermeiden; und fördert darüber hinaus die Entwicklung und die Nutzung von nicht tierlichen Alternativen zum Vorteil von Mensch, Tier und Umwelt.
The Vegan Society, übersetzt von Marc Pierschel (2016)

Ethik und Rechte für Tiere

„Gewissensbisse und Trauer, die von uns unterdrückt werden, sind natürliche und gesunde Reaktionen angesichts der Gräuel, die wir systematisch und gründlich an Tieren verüben, um uns von ihnen zu ernähren. (...) Obwohl wir uns bemühen, das von uns verursachte Leid der Tiere zu ignorieren und herunterzuspielen, wissen wir im Grunde unseres Herzens, dass es unnötig, grauenerregend und unmoralisch ist.“ 

Will Tuttle (2014)


Tiere sind möglicherweise schwächer, weniger intelligent, sehen anders aus und besitzen andere Bedürfnisse als Menschen, doch sind sie wie wir empfindungsfähige, beeindruckende Lebewesen, die in Freiheit und ohne Leid leben möchten. Ist es nicht dann die Aufgabe und Verpflichtung des Menschen, diese Lebewesen zu schützen und ihre Rechte zu wahren, da diese es nicht selbst für sich tun können? 

Jeder einzelne Mensch trägt mit einer veganen Lebensweise zu Rettung von Leben bei und positioniert sich gleichzeitig für die Rechte der Tiere in unserer Welt.

Unsere Gesundheit

„Der Veganismus ist eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährungsweise. Immer mehr Studien haben in letzter Zeit die Vor- und Nachteile veganer Kost untersucht. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass eine vollwertige vegane Ernährung nicht nur für eine optimale Versorgung mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen (Ausnahme Vitamin B12) sorgt, sondern in erheblichem Maße dazu beitragen kann, ernährungsmitbedingten Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Atherosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und verschiedenen Krebserkrankungen vorzubeugen. Mittlerweile wird von ernährungswissenschaftlicher und medizinischer Seite aus präventiven Gründen auch eine vegane Ernährung empfohlen. Bei bereits vorhandenen Krankheiten kann eine vegane Ernährung mit viel Frischkost den Heilungsprozess aktiv unterstützen.“ 

Claus Leitzmann (2018)


Die vegane Ernährung besitzt das Potenzial, den gängigen Zivilisationskrankheiten präventiv sowie kurativ entgegenzuwirken und kann das allgemeine Wohlbefinden steigern. Entgegen der Empfehlung der "Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.“ (DGE) ist eine gut geplante vollwertig pflanzliche Ernährung in allen Lebensphasen durchführbar. 

Zukunft unserer Erde

„Die ‚Nutztierindustrie‘ mit ihrer Produktion von Fleisch, Milchprodukten und Eiern ist durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie Methan und CO2 noch vor dem gesamten globalen Verkehr (PKW, LKW, Schiffe, Flugzeuge, Bahn) und der gesamten Industrie der Hauptverursacher der globalen Erwärmung und damit des Klimawandels. Die für das Weltklima wichtigen tropischen Regenwälder werden für Weideflächen der ‚Nutztiere‘ und zum Anbau der Futterpflanzen gerodet. Die ‚grüne Lunge‘ der Mutter Erde wird in einem nie dagewesenen Ausmaß vernichtet.“ 

Ernst Walter Heinrich (2016)


Das Konsumverhalten und besonders die Ernährungsweise eines jeden einzelnen Menschen trägt entweder zum Erhalt oder zur Zerstörung unseres Planeten bei. Der Veganismus betrachtet über Grenzen hinaus unterschiedliche Zusammenhänge, um die Folgen der menschlichen Eingriffe in das hoch komplexe System unserer Umwelt aufzuzeigen. Oftmals ist es uns nicht bewusst, was wir mit unseren Handlungen alles anrichten, da in gewisser Weise die Weitsicht und der Blick auf die Gesamtzusammenhänge zu fehlen scheinen. Am Ende der Argumentationskette stehen immer die einzelnen Konsument*innen, die mit ihren Entscheidungen die einzelnen Zahnräder innerhalb einer komplexen Maschine antreiben. 

Soziale Gerechtigkeit und Welthunger

„Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung ist die Frage, wie wir die Welt gerecht und nachhaltig ernähren können, so dringlich wie nie zuvor. Eine pflanzliche Ernährung kann dabei helfen, eine gerechtere Welt und eine nachhaltigere Lebensmittelversorgung für uns alle sicherzustellen. Mit wachsender Weltbevölkerung nehmen auch Ressourcenknappheit, Umweltkatastrophen und Hunger in der Welt zu. Die Produktion tierischer Produkte trägt zur ungerechten Verteilung von Nahrungsmitteln bei. Eine pflanzliche Ernährung hingegen verbraucht weniger Ressourcen und kann den Welthunger reduzieren.“ 

ProVeg Deutschland e.V. 


Die Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 auf knapp zehn Milliarden Menschen wachsen.  Wie sollen alle ernährt werden? Es ist mittlerweile klar, dass die Fleischproduktion gewaltige Mengen an für Menschen nutzbare Nahrungsmittel verschwendet, in vielen Ländern Landraub verursacht und zu einer weltweiten Wasserknappheit führt. Angesichts dieser Tatsachen ist die Umstellung auf eine vegane Ernährung und Lebensweise eine simpler und zugleich effektiver Lösungsansatz.

Spiritualität und "innerer Frieden"

„Jenseits der körperlichen Ebene mit ihren biologischen Mechanismen wie Hormonspiegeln, Giften und Nährstoffen sind auch metaphysische Kräfte am Werk. Auch wenn wir uns ihrer nicht bewusst sind, haben sie unbestreitbare Auswirkungen. Metaphysische Gifte – gemeint sind die konzentrierten Schwingungen des Grauens, der Trauer, Frustration und Verzweiflung, mit denen diese Nahrung durchdrungen ist – sind unsichtbar und von der konventionellen Wissenschaft völlig verkannt. Dennoch könnten sie sich als schädlicher für uns erweisen als physische Gifte, denn sie wirken auf der Ebene der Gefühle und des Bewusstseins, die wesentlichere Dimensionen unseres Selbst darstellen als unser physisches Vehikel.“ 

Will Tuttle (2014)


Veganismus ist keine Religion, aber sehr wohl eine Entscheidung für ein streng moralisches Leben. Das schöne bei der Sache ist, dass man ein veganes Leben völlig entkoppelt von jeder bekannten Art der Religion praktizieren kann.  Ein weiterer Aspekt ist die Forderung nach Gewaltlosigkeit und dem Respekt vor dem Leben.

Wer zuvor sein ganzes Leben tierliche Produkte zu sich genommen hat, hat seinen Körper permanent mit Nahrungsmitteln belastet, die aus einer Spirale der Gewalt entstammen. Tiere leiden, verspüren dauerhaft Angst, trauern und kämpfen einen aussichtlosen Kampf gegen die bevorstehende Tötung. Eine vegane Lebensweise kann zu einem Gefühl der Leichtigkeit beitragen, denn schließlich wird man mit der Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung von der permanenten Last des Grauens und der Verzweiflung anderer Lebewesen innerlich befreit. 

Kreativität und Genuss

„Ernährung wird mit kognitiven und gesundheitsbezogenen Aspekten assoziiert, Essen hingegen mit emotionalen Prozessen und Genuss.“ 

Steffen Wittkowske et al. (2017)


Essen bedeutet also Emotionalität und Genuss. Wie kann man sich das vorstellen? Denken Sie an Ihre eigene Kindheit. Wer hat damals für Sie gekocht? War es Ihre Mutter, oder sogar noch die Großmutter? Gab es ein spezielles Gericht, z.B. einen guten Eintopf oder einen Auflauf? Am Nachmittag vielleicht sogar ein leckerer Kuchen? Das sind die positiven Erinnerungen der Vergangenheit, die wir mit Essen verknüpfen und starke Emotionen hervorrufen, besonders dann, wenn der besondere Duft in der Luft wahrzunehmen ist und unsere frühen Bilder der Kindheit reaktiviert werden, die für Freude, Liebe, Geborgenheit, Glück und Spaß stehen. 

Kulinarisch hat die vegane Küche mittlerweile unglaublich viele Dinge zu bieten. Mittlerweile gibt es unendliche viele Kochbücher oder -kurse, die als Inspiration und Unterstützung dienen. Zudem bedeutet der Einstieg in die vegane Küche nicht, dass man von Grund auf alles neu lernen muss. Man muss auch nicht alle geliebten Gewohnheiten oder Traditionen über Bord werfen. Es ist nämlich möglich, so ziemlich jedes Gericht in einer veganen Variante zu zaubern. 

Share by: